Die Antwort ist recht einfach und komplex zugleich.

Es geht um Sättel und um Pferde, soweit hat das nun jeder verstanden.

Wenn man jedoch weiter denkt, muss man einige Dinge hervorheben:

1. Die Pferde, um die es geht, werden geritten. Das heißt, Sie unterliegen einer vom Menschen gemachten Nutzung, die ihrer natürlichen Nutzung nicht entspricht.

2. Ergibt sich hieraus die berechtigte Frage, ob Probleme, die wir sehen und im sattelrelevanten Bereich liegen, tatsächlich in ihrem Ursprung bei Fehlern in der Besattlung liegen?

3. Oder schlicht und ergreifend in der Tatsache, dass wir die Pferde oder das entsprechende Pferd reiten?

4. Weitergedacht natürlich auch die Umkehrfrage, ob Schäden, die ein Sattel hervorruft, tatsächlich nur zu Auffälligkeiten oder Problemen in den Gebieten führen, die in unmittelbaren Zusammenhang mit der Kontaktfläche des Sattels zum Pferd entstehen.

Um das einschätzen zu können, musst Du Dein Handwerk verstehen. Und zwar das Handwerk rund um das Verständnis der gesamten Strukturen des Pferdes. Wir (diejenigen von uns, die sich mit dem Pferdekörper beschäftigen) forschen seit 2016 in den Bereichen Pathologien im Bewegungsapparat und Zusammenhänge mit Sätteln.

Und ja, es ist auch von Vorteil, wenn man sich in der Szene der Sättel auskennt. Jedoch ist es nicht wichtig, die einzelnen Sättel und deren Systeme zu kennen. Diese sind in 15 Jahren ohnehin nicht mehr die, die Du heute auf dem Markt findest. Darum schulen wir zwar immer anhand der zurzeit auf dem Markt befindlichen Sättel. Jedoch dienen diese nur dem Verständnis. Unsere Absolventen können jedoch auch in 20 Jahren mit ihrem bei uns erworbenen Wissen noch genau so arbeiten wie zuvor.

Denn bei uns geht es vordergründig um das Pferd im Zusammenhang mit dem Sattel und nicht um den Sattel im Zusammenhang mit dem Pferd!

Für mehr Klarheit und weniger Meinung!