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April 2022

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ZU SCHWER FÜRS PFERD?

Die Diskussion über die Verhältnismäßigkeiten der beiden Gewichte - Reiter und Pferd - zueinander ist keine Neue.

Mehrere Studien mit unterschiedlichen Ergebnissen gibt es mittlerweile zu diesem Thema, und diese Tatsache alleine zeigt auf, dass die Fragestellung der Headline keine seltene mehr ist. Die Menschen werden immer schwerer und die Pferde immer kleiner.

Tatsächlich gibt es einen so genannten Röhrbein-Index, welcher ein Ranking von 24 zur Studie herangezogenen Rassen in eine Reihenfolge der Tragfähigkeit bringt.

Hierbei belegt der Isländer Platz 7. Dabei wird der Isländer in anderen Zusammenhängen gerne als "DER" Gewichtsträger beschrieben. Hier kommt es deutlich darauf an, welche Fragestellung die Studie hatte.

Die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz (TVT) hat die Diskussion um das Reitergewicht wie folgt zusammengefasst:

"Es ist unbestritten, dass zusätzliches Gewicht auf dem Rücken eines Pferdes zu Veränderungen sowohl in der Anatomie als auch im Bewegungsablauf führt. Die Gewichtsbelastung des Rückens führt zu einem verstärkten Durchbiegen der Wirbelsäule nach unten und einer Versteifung in der seitlichen Bewegung. In der Bewegung sind u. a. eine Verlängerung der Standphase und eine Verkürzung der Hängephase der einzelnen Gliedmaßen messbar. Diese Veränderungen sind abhängig von der Höhe der Gewichtsbelastung und können auf Dauer zu Schmerzen und chronischen Veränderungen v. a. am Rücken und den Beinen führen“

Weiter heißt es:

  

"Neben dem Körpergewicht und der Größe des Pferdes spielen z. B. auch Alter, Trainings- und Bemuskelungszustand sowie der BCS und der Pferdetypus eine entscheidende Rolle. Aber auch außerhalb des Pferdes selbst liegende Faktoren wie Nutzungsart, -dauer und -intensität, Reitvermögen des Reiters oder scheinbar unwichtig erscheinende Faktoren wie Wetter, Jahreszeit und Bodenbeschaffenheit beeinflussen die Belastbarkeit eines Pferdes entscheidend. Daher ist die Beurteilung der Belastbarkeit eines Pferdes eine von vielen Faktoren beeinflusste individuelle Angelegenheit zu der entsprechendes Fachpersonal (z. B. der Tierarzt und der Trainer) hinzugezogen werden sollte."

In diesem Zusammenhang wird die Wichtigkeit einer guten Ausbildung hervorgehoben. Hat ein Pferd gelernt, unter dem Reiter seinen Rücken aufzuwölben, ist es in der Lage, einen Teil der Gewichtsbelastung zu kompensieren. Dies, so die Tierärzte, würde die Bedeutung der korrekten Vorwärts-Abwärts-Bewegung während des Reitens bzw. des Longierens ohne Reitergewicht unterstreichen. Den gegenteiligen Effekt hat ein nicht passender Sattel. Er kann die auftretenden Schmerzen durch die Gewichtsbelastung sogar noch deutlich verstärken.

Was das Idealgewicht angeht, so heißt die heilsame Devise: Je leichter, desto besser.

Jedoch:

"Bei einer Gewichtsbelastung von 20 % ihres eigenen Körpergewichtes kommt es bereits zu merklichen Veränderungen, vor allem in der Muskulatur der betroffenen Pferde in Form von Verspannungen und Verhärtungen. Eine so hohe Gewichtsbelastung kann daher nur unter optimalen Bedingungen toleriert werden."

Wir wissen, dass Pferde sich über das Jahr stetig verändern können und dies auch tun.

Gründe hierfür sind:

 

  • Besitzerwechsel

  • Trainerwechsel

  • Stallwechsel

  • Haltungsform

  • unregelmäßige Nutzung übers Jahr (Sommer viel und lange / Winter wenig und kurz)

  • Krankheit

Dies hat zur Folge, dass die Sättel in jedem Fall temporär nicht mehr richtig passen.

Dass ein nicht passender Sattel an sich schon nicht heilsam für das Pferd ist, muss nicht erwähnt werden. Wenn jedoch ein zu hohes Reitergewicht, mangelndes Können und ein nicht passender Sattel zusammen kommen, kann das Pferd nur verlieren.

Ist man nun noch der Meinung, dass Osteopathie Humbug ist, wird das Pferd über kurz oder lang Schaden nehmen.

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